Die Insel

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Unser Inselkonzept setzt drei Grundannahmen voraus:

  • Jedes Kind möchte in seiner Lerngruppe arbeiten und lernen.
  • Jede Lehrkraft möchte guten Unterricht anbieten.
  • Eine Schule ohne Probleme gibt es nicht

 Die Pädagogische Insel …

… ist ein Ort zur Förderung der Sozial-, Handlungs- und Selbstkompetenzen. Sie ist kein Abschiebe- oder Aufbewahrungsort für problematische Schülerinnen und Schüler.

… gewährt Auszeiten aus dem Schul- und Lebensstress für benachteiligte Schülerinnen oder Schüler, auch regelmäßig in festgelegten Stunden mit einer schrittweisen Zurückführung in die Klassengemeinschaft.

 … gewährt die spontane Aufnahme oder den Gesprächsrahmen bei akut auftretenden Problemfällen.

 … ermöglicht mit einem Trainingsraumkonzept die Gewährleistung des Unterrichts, durch Reflexion, Zielsetzung und Vereinbarung, Zurückführung in den Unterricht und einer Nachbetreuung.

 Wer kommt auf die Insel?

Die Insel ist für Kinder da, die eine Auszeit brauchen (Kurzfristige Betreuung).

Kindern, die wegen ihrer persönlichen Probleme oder aktueller Vorkommnisse in der Schule nicht mehr am Unterricht teilnehmen können, wird kurzfristig zur Beruhigung und Klärung ein Inselbesuch empfohlen und auch gerne angenommen. Akute Probleme sind weder in quantitativer noch in qualitativer Weise vorhersehbar. Die Eltern werden im Rahmen des Gesamtkonzeptes über dieses Angebot informiert.

 Dieses Angebot wird sowohl von den Schülern als auch von den Lehrkräften als besonders entlastend erlebt. Kleine Probleme werden weiterhin wie bisher während der Unterrichtszeit oder in der Pause mit den Lehrkräften besprochen, aber alle Angelegenheiten, die den zeitlichen und organisatorischen Rahmen von Unterricht sprengen würden, werden auf der Insel bearbeitet. Wichtig ist hier, ein reflektierendes Gespräch zwischen Schüler, Lehrern und der Insel, um die Basis für friedvolles Miteinander zu stärken.

 Die Insel ist für Kinder da, die ein Problem besprechen möchten (Mittelfristige Betreuung).

Für die umfangreiche Beratung bei besonderen Problemen, deren Bearbeitung meist einen zeitlichen Aufschub verträgt, können die Kinder mit der Inselkraft einen Gesprächstermin vereinbaren. Das kann in einer Pause sein, aber auch in einer dafür geeigneten Stunde. Hierbei handelt es sich um einen geplanten Termin, über den die Eltern nicht informiert werden.

 Dieses Angebot wird eher von älteren Schülern wahrgenommen, die manchmal schon ein Problembewusstsein haben und zu ihren eigenen Ideen noch eine weitere Sichtweise hören wollen. Außerdem kommen Schüler, die ihre Gruppenkonflikte besprechen und mit Hilfe der Inselkraft lösen möchten.

 Die Insel ist für Kinder da, die regelmäßig eine Auszeit brauchen (Langfristige Betreuung).

Kinder, die oft auf die Insel kommen, können eine oder auch mehrere Inselstunden wöchentlich bekommen. Dieses Angebot wird von der Klassenkonferenz besprochen und den Eltern als Hilfe für ihr Kind vorgeschlagen. Das Kind bekommt die Stunden fest in den Stundenplan eingetragen. Auch die Dauer der Entlastungsmaßnahme wird von der Klassenkonferenz empfohlen und mit den Eltern abgesprochen. Nach Ablauf der Zeit wird gegebenenfalls neu befunden.

 Zu diesem Angebot gehört auch die Beratung der Eltern, aus der sich die Inanspruchnahme weiterer Hilfsmaßnahmen, wie z.B. Jugendhilfe, medizinische Konsultationen, Familienberatung, etc. ergeben kann.

 Auf der Insel wird zusätzlich nach dem Trainingsraumkonzept gearbeitet.

Aus der Einsicht heraus, dass jeder (Schüler und Lehrer) ein Recht auf guten Unterricht haben, können Schülerinnen und Schüler in Situationen, die den Unterricht stark stören, mit einem „Laufzettel“ zur Insel geschickt werden. Die Insel arbeitet in diesem Fall nach dem Trainingsraummodell von Dr. Balke. Erst wenn eine Reflektion des eigenen Verhaltens und eine positive Formulierung für die Rückfindung in den Unterricht erfolgt sind, geht die Schülerin oder der Schüler mit dem Laufzettel zurück in die Klasse. Die Lehrkraft übernimmt den Laufzettel in einer von ihr bestimmten Unterrichtsphase und gibt der Inselkraft an diesem Schultag eine Rückmeldung, die über weiteren Handlungs- oder Gesprächsbedarf entscheidet.